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STYLE UND POPKULTUR
ASOS Magazin x Olly Alexander
Von der ASOS Redaktion, 13. September 2018
Olly Alexander hat was. Er ist intim, wortgewandt und erfrischend ehrlich. Im neuen ASOS Magazin spricht der Frontman des Disco-Pop-Trios Years & Years über sein neues Album Palo Santo, seine Beziehung zu seinem Vater und seine Pläne für die Zukunft.

Was ist die Geschichte hinter dem Namen des neuen Albums?
[Der Titel ist von einem mystischen südamerikanischen Baum inspiriert. Ähnlich wie Salbei wird Palo Santo – spanisch für ‚heiliger Stock‘ – angezündet.]
„Es vertreibt böse Geister. Ich war bei einem Freund und seinem Freund zu Hause, und wir hatten eine seltsame Dreiecksgeschichte, einen Moment lang. Er zündete Palo Santo an und ich dachte, ‚Was ist das?‘. Er hat mir dann welches besorgt. Jedenfalls schrieb ich dann ein Lied über die Erfahrung und es wurde zur Metapher für das Album. Weil es für die verschiedenen Beteiligten emotional traumatisch war. Solche Erfahrungen sind gut für Songs. Dieses Wirrwarr von richtig oder falsch, wer wem was tut, und dieser innere Dialog, mit dessen Hilfe du versuchst, dir über die Dinge klar zu werden.“

Du hast dich jetzt erstmals über deine Beziehung zu deinem Vater, mit dem du keinen Kontakt hast, geäußert. Wie fühlt es sich an, so offen über ihn zu reden?
„Ich versuche immer noch herauszufinden, wie sich das alles für mich anfühlt. Auf eine Art habe ich schon mein ganzes Leben lang versucht, Songs über meinen Vater zu schreiben. Und bei diesem Album sehe ich, wie es in meinem Songwriting durchkommt. Seine Anwesenheit hat vieles beeinflusst, was ich getan habe. Es fühlt sich so an, als müsse man auf den Schmerz und die Dunkelheit zugehen, um sich damit versöhnen zu können.“
[Ursprünglich hatte Olly Alexander gar nicht vor, über seinen Vater zu sprechen, aber seit eine Journalistin vom Guardian das Thema aufgebracht hat, wird er immer wieder danach gefragt.]
„Es gibt so viele andere Dinge, über die man reden kann. Ich habe vieles durchgemacht, Bulimie, Selbstverletzung, Zeiten, in denen ich super-depressiv war, und ich hoffe *klopf auf Holz*, dass ich das meiste davon hinter mir habe. Das mit meinem Vater, das ist noch da, daran arbeite ich noch.“

Könntest du dir auch eine Solo-Karriere vorstellen?
„Ich weiß es nicht. Ich meine, ich habe darüber nachgedacht, im Kopf durchgespielt, wie das überhaupt wäre. Dass es Years & Years gibt, fühlt sich an wie etwas so Besonderes. Unser erstes Album und unsere Fans, ich würde das nicht loslassen wollen. Aber in ein Paar Jahren, wer weiß?“
Ob Olly Alexander Years & Years wirklich verlassen würde, um alleine durchzustarten und was er über LGBTQ-Rechte, Trans-Aktivismus und weiße Privilegien zu sagen hat? Das komplette Interview findest du in der druckfrischen Herbstausgabe des ASOS Magazins, das du dir hier für nur 1 € holen kannst.