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STYLE UND POPKULTUR
Kultteil: Breton-Shirt
Von Kasia Hastings, 7. Mai 2018
Das gestreifte Shirt verdanken wir den Franzosen und – wie alles, das aus dem Land von Chanel, les Baguettes und elegantem Chic kommt – ist es cool, smart und ziemlich stylisch. Der Kultklassiker schafft's nämlich, jeden Look in ein Outfit de triomphe zu verwandeln.

Wellen-Stoff
Seinen Anfang nahm das Breton-Shirt 1858 in der Bretagne, als es noch ausschließlich zur Marine-Uniform gehörte und Matrosen vorm Ertrinken bewahren sollte – weiß-blau gestreift sieht man zwischen den ganzen Meereswellen halt besser. Ursprünglich gab's das Kultteil gestrickt oder aus Baumwolle und jede der 21 Streifen symbolisiert einen von Napoleons berühmten Siegen.
Schon bald wurde der gestreifte Stoff von Seefahrern und der französischen Bevölkerung aufgegriffen – unter anderem auch von Coco Chanel. Die Designerin war vom Style so begeistert, dass sie 1917 eine marineinspirierte Kollektion zeigte und das Muster damit direkt in den Kleiderschrank der Pariser Elite beförderte.
Besonders in den 20ern und 30ern sah ganz Frankreich gestreift und mit Hilfe von James Dean in „…denn sie wissen nicht, was sie tun“ hat sich der Klassiker endgültig als Menswear-Essential etabliert.

Foto: Rex
Wie Pablo
Auch die Kunstwelt blieb von Streifen nicht verschont. Pablo Picasso legte sich damit bald seine Uniform zu. Andy Warhol trug den Stoff in den 60ern in New York mit einer alternativen Lässigkeit, indem er schwarze Skinny-Jeans dazu kombinierte. Natürlich ließ sich auch Mick Jagger aka der König des Rocks den Look nicht entgehen. Er wurde in den 70ern in Streifen gesichtet.

Foto: Getty
Der größte Fan
Wahrscheinlich gibt's auf diesem Planeten keinen größeren Fan des Breton-Shirts als Jean Paul Gaultier, der seit den frühen 90ern nicht mehr ohne aus dem Haus ging. Seiner Vorliebe (um's nicht Obsession zu nennen) hat er sogar kreativen Ausdruck verliehen: Die ikonische Le Male Aftershave-Flasche ist mit Streifen geziert.

Foto: Rex
90er-Seefahrt
Während das Shirt gleich blieb, veränderte sich die Art und Weise, wie wir's tragen. Die 90er waren die Ära des Grunge-Styles, als Streifenshirts mit Lederjacken oder einem Cardigan, zerrissenen Jeans und Arbeitsstiefeln gepaart wurden. Heute wird dem Look mit weißen Jeans mit Fransensaum ein solides Upgrade verpasst.

Foto: The Urban Spotter
Smarte Streifen
Fast Forward ins Jahr 2018 und das Signature-Shirt ist aus keiner Garderobe mehr wegzudenken. Denn auch die coolsten Streetwear-Marken wie Neighborhood, Norse Projects und Unused greifen das Basic-Teil immer wieder auf. Heute zeigt sich das Ringelshirt am liebsten in bunten Farben gepaart mit einer Coach-Jacke und Jeans.