STYLE UND POPKULTUR
ASOS Magazin x Langston Uibel
Von Violet Kiani, 11. Juni 2018

Fotos: Nina Raasch, Styling Joshua Gilmore, Grooming Berenice Ammann
Erzähl uns von der Netflix-Serie Dogs of Berlin. Du spielst einen Fußballer...
„Es geht um die Aufklärung des Mordes an einem deutsch-türkischen Fußballspieler. Am Tag vor einem internationalen Spitzenspiel müssen die Ermittler den Kampf gegen die Berliner Unterwelt aufnehmen, um herauszufinden, wer für den Anschlag verantwortlich ist. Ich spiele einen Fußballer, der früh Talent gezeigt hat. Erst spielte er auf der Straße und dem Schulhof, dann für die Jugendmannschaft von Eintracht Frankfurt und letztendlich für Leipzig. Sein Debüt in der Nationalmannschaft steht noch aus.“

Wie fühlt es sich an, für Netflix zu drehen?
„Da ist eine extreme Qualität gefordert. Du wirst in etwa 190 Ländern gesehen und musst mit internationalen Produktionen mithal-
ten können. Das ist eine andere Dimension.“
Bald sehen dich Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Denkst du über sowas nach?
„Ja, schon. Mir geht es aber mehr ums Berufliche, als darum, dass viele Leute mich kennen. Ich weiß nicht, wie groß diese Serie wird. Aber wenn ich sehe, was bei den Schauspielern abgeht, die bei Dark mitspielen, dann kommt sicherlich etwas Gutes. Ich genieße das gerade einfach.“

Du bist in London geboren und als Kind nach Berlin gezogen...
„Mein Vater wollte nicht mehr in London leben, weil das kein guter Ort für Kinder ist, und meine Mutter ist Deutsche.“
Was magst du an Berlin?
„Berlin hat etwas von einer Großstadt, die noch nicht richtig entdeckt worden ist. Man fühlt sich sehr frei. Du kannst ins Grüne und nicht weit weg hast du die angesagtesten Clubs der Welt.“

Du kennst beide Kulturen sehr gut, was sind die Unterschiede?
„In Deutschland gibt es fast keine vergleichbare Diversität wie in London, wo schon lange Menschen aus der ganzen Welt leben. Ich finde es toll, dass jetzt Leute aus anderen Ländern herkommen. Ich sehe in den Geflüchteten, die zu uns kommen, eine Chance für eine buntere Gesellschaft.“
Will man dich oft stereotypisch besetzen?
„Ja, das Problem in Deutschland ist, dass man ,deutsch’ einfach noch mit einem gewissen Aussehen und einer weißen Hautfarbe verknüpft. Ich werde in der Stadt oft auf Englisch angesprochen. Man kann als Schauspieler einen großen Teil beitragen. Ich spiele keine Rollen, bei denen meine Hautfarbe im Vordergrund steht, wo man erklären muss, warum die Figur schwarz ist.“

Lass uns über deinen Style sprechen…
„Ich bin null markenorientiert. Mode macht mir Spaß, es ist eine coole Ausdrucksmöglichkeit und Kunstform. Geld macht das kaputt. Es geht um Geschmack, den Hype um gewisse Marken finde ich fehl am Platz.“
Wovon hast du besonders viel im Schrank?
„Ich habe ein Schuhproblem. Ich ziehe gefühlt fast nur diese Nikes [Air Force 1] an, aber ich habe unglaublich viele Schuhe.“